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Mit der Türkei bereist man wohl eines der gastfreundlichsten Länder Europas. Man ist als Fremder, Gast und Freund stets Willkommen und spürt dies nur allzu deutlich. Sollte es plötzlich und unerwartet zu
Problemen kommen, so findet man sicherlich jederzeit hilfsbereite Personen. Auf der anderen Seite taucht man jedoch in eine Kultur ein, die manchmal etwas befremdend erscheint.
Bereits am Grenzübergang Ipsala (von Griechenland kommend) sieht man dieser Tatsache ins Auge. Haarsträubender Bürokratismus und hektisches Treiben verschmelzen hier zu einer ungewohnten Stimmung.
Wer zum ersten Mal in ein islamisches Land einreist wird so manches neue Erleben........ 2005 bereisten wir erneut die Türkei, diesmal bevorzugt den Osten. Inzwischen ist die Grenzstation Ipsala
völlig neu erbaut worden und die Grenzformalitäten laufen wesentlich schneller und geordneter ab.
Infos (Erweitert 2005)
- Aktuelles 2005:
Ani: Tickets sind jetzt direkt am Ruinengelände erhältlich, nicht mehr in Kars. Außerdem ist
Fotografieren in Ani erwünscht (Originalton des Ticketverkäufers: “Foto very good!”). Seit geraumer Zeit kann das komplette Ruinengelände einschließlich der Zitadelle besichtigt werden. Bei unserem
Besuch war keinerlei Militär in der imposanten Ausgrabungsstätte. Ahtamar: 2005 wird die armenische Heiligkreuzkirche auf der Insel Ahtamar rundum saniert. Deswegen darf die Kirche derzeit nicht betreten werden.
Militärkontrollen: Richtung Ani waren 2005 keine Militärkontrollen mehr. Einige wenige Kontrollstops hatten wir auf der Verbindungsstraße Kars-Dogubayazit und
Dogubayazit-Tavan-Mus. Die Militärs fanden generell sehr freundlich, wobei wir bei den meisten Kontrollen sofort durchgewinkt wurden. Dieselpreise:
Umgerechnet 1,30 Euro für einen Liter Diesel ist wahrlich sehr teuer. Wenn man bedenkt, daß vor wenigen Jahren in der Türkei der Diesel rund 50 % günstiger als in Deutschland war.
- Anreise: Von Italien verkehren relativ teure Direktfähren an die türkische Westküste. Die billigere
und vielleicht interessantere Möglichkeit ist die Anreise auf dem Landweg über Griechenland. Von dort aus kommend hat man zu Einreise den kleinen, ruhigen Grenzübergang bei Edirne oder den
lebhaften Hauptgrenzübergang Ipsala (neue Grenzanlage; inzwischen Computerisiert; schnellste Abfertigung in den Nachtstunden, sonst teilweise lange Wartezeiten).
- Grenzstation Ipsala: Die neue Grenzstation von Ipsala hat ausreichen Parkplätze und kann zum notdürftigen Übernachten genutzt werden.
- Istanbul: Sehr sehenswerte Großstadt mit viel Grünflächen im Zentrum
- Möglichst Nachts ins Zentrum fahren. So hat man wenig Verkehr und kann sich außerdem in aller Ruhe einen Parkplatz zum Übernachten suchen.
- Um sicher zu gehen das an den Parkplätzen im Zentrum übernachtet werden darf, fragt man
am besten bei einem der vielen Taxifahrer oder bei der überall präsenten Polizei. Sie sind nach unserer Erfahrung sehr freundlich und werfen zudem immer wieder ein Auge auf das Fahrzeug solange man schläft!
- Als Übernachtungsplatz bietet sich der Parkplatz an der At-Meydani am nördlichen Ende des
Hippodroms an. Da Nachts in diesem Bereich wenig Verkehr herrscht, kann man relativ gut schlafen. Tagsüber kostet der Parkplatz ein paar Lira, wird dafür aber ständig bewacht (2005
dürfte tagsüber nur noch für 2 Stunden geparkt werden; gute Parkmöglichkeit jedoch direkt südöstlich der Blauen Moschee, Preis 10 YTL für den ganzen Tag und sehr gut bewacht;
direkt gegenüber am Hotel Sultan Ahmet Saray sind weitere Parkplätze für 30 YTL pro Tag). Direkt am Übernachtungsplatz beim Hippodrom befindet sich eine schöne Grünfläche, in der
man sich Mittags von der Besichtigungstour erholen kann. Unmittelbar daneben verläuft die Divan Yolu die den Großen Bazar mit der Hagia Sophia verbindet. Dort findet man diverse
Kebabimbiss mit moderaten Preisen und kleine Lebensmittelgeschäfte mit frischen Brot usw.
- Am Vorplatz der Hagia Sophia sind mehrere Geldautomaten und ein Bargeldwechsel.
- Geld: Bankomaten haben auch in der Türkei Einzug gehalten. Bargeld kann auch am Grenzübergang
Ipsala getauscht werden. An vielen Tankstellen werden auch Kreditkarten akzeptiert (aber nicht von den Kreditkartensymbolen täuschen lassen! Vorher Fragen!).
- Wild Campen: War nach unseren Erfahrungen problemlos möglich. Besonders im dünnbesiedelten
Landesinneren findet man sehr schöne Stellplätze. An der West- und Südküste sind einsame Übernachtungsplätze schwieriger zu finden, jedoch nicht unmöglich.
- Wasser: Trotz des heißen Klimas und dem zurückgehenden Grundwasserspiegel findet man in der Türkei reichlich Gelegenheit seine Trinkwasservorräte auf zu füllen.
- Reisezeit: Generell ganzjährig. In den Sommermonaten steigt das Thermometer im Süden des
Landes auch des öfteren über 40°C. Im Landesinneren bleiben die Tagestemperaturen jedoch meist bei 30-35°C stehen und die Nächte sind relativ mild.
- Literatur: Zwei Werke die den Anforderungen von Individualreisenden Rechnung tragen sind
einmal der Türkeiführer des Reise Know How Verlages und sein Gegenstück aus dem Michael Müller Verlag. Welcher von beiden besser geeignet ist muß jeder für sich selbst entscheiden.
- Landkarte: Da die Türkei ein recht großes Land ist, kommt man bei Reisen in die Osttürkei nicht
mit einer einzigen Landkarte aus. Ganz ordentlich sind die Karten Türkei “Westlicher Teil” und “Östlicher Teil” vom RV Reise- und Verkehrsverlag im Maßstab 1:800 000. Detaillierte
Anfahrtsskizzen zu besonderen Sehenswürdigkeiten sind meist auch in den oben genannten Reiseführern zu finden.
- Internetcafes gibt es in Istanbul in der Nähe des großen Bazars, im Dorf Göreme, im Kaya
Camping bei Göreme und an der Schlucht von Saklikent.
Empfehlenswerte Stellplätze
- Istanbul siehe oben.
- Nemrut Dagi: Ebener Stellplatz für mehrere Mobile wenige Meter unterhalb des Eintrittsgebäude
am Gipfel. Wer am Nemrut Dagi den Sonnenuntergang und Sonnenaufgang erleben möchte wird dort für eine Nacht geduldet. Nachts kann hier auf fast 200 m Höhe empfindlich kühl und windig sein.
- Kappadokien: In dieser schönen, weitläufigen Gegend findet man bestimmt tolle Übernachtungsplätze. Da der Kaya Camping oberhalb des Kirchentals von Göreme jedoch sehr zu
empfehlen ist sind freie Stellplätze hier eigentlich überflüssig.
- Strand von Ayas: Wenige Kilometer östlich von Kiz Kalesi an der Südküste kann man am Strand
von Ayas über Nacht kostenlos stehen. Bei Tag wird eine Parkgebühr verlangt. Duschen sind vorhanden.
- Schlucht von Saklikent: Schattige Wiese am Bach unmittelbar an einer Gartenwirtschaft. Der Wirt
verlangt eine geringe Übernachtungsgebühr (Verhandlungssache). Duschen, WC und Internetcafe am Platz.
- Pamukkale: Übernachten auf dem Plateau von Pamukkale ist laut Aussage der dort ansässigen Polizei erlaubt. Riesiger Parkplatz !
- bei Gümüshane: Ruhiger Stellplatz ca. 10 km südöstlich von Gümüshane etwas oberhalb der
Hauptstraße. Zu finden ist der verlassene Steinbruch direkt nach einem Ortsausgang ca. 10 km vor Gümshane. Rechts oberhalb der Straße sieht man ein von Büschen umgebenes Holzhüttchen. Dort
hinauf führt eine steiler, jedoch gut fahrbarer Weg. Der Platz ist ausreichen für locker 10 Mobile, zudem noch sehr ruhig und kann von der Straße nicht eingesehen werden.
- Kloster Sumela: ca. 3 km vor dem Kloster Sumela befindet sich rechts der Straße ein sehr großer, ebener Stellplatz. Die Zufahrt führt über den kleinen Gebirgsbach, an dem man sich wunderbar
erfrischen kann. Der Platz ist von der Straße gut zu sehen und sieht nach einem ehemaligen Steinbruch aus. Trotz der Straßennähe ist der Platz sehr ruhig, da das Kloster von 18 - 9 Uhr geschlossen hat.
- Zwischen Göle und Kars: Wer von Yusufeli die landschaftlich reizvolle Direktroute nach Kars/Ani
nimmt, kommt man genau 10 km vor dem See Aygir Gölü an einem Steinbruch vorbei. Der Steinbruch befindet sich rechts der Straße, die dort aus einer kleinen Senke (durch die gerade eine
Pipeline gebaut wird) wieder ansteigt. Ein gut befahrbarer Feldweg führt rechts herum in den Steinbruch hinein. Der Platz ist recht eben und kann von der Straße nicht eingesehen werden.
- Ishak Pasa Palast: Wenige Meter der am Palast vorbei führenden Straße folgend, erreicht man eine große Türbe mit einem angrenzenden Picknickplatz. Oberhalb der Picknickgeländes befindet sich eine gutsichbare Wasserzisterne. Ein Feldweg führt vom Picknickgelände nach oben. Der Platz
ist recht eben und reicht für 2-3 Mobile. Alternativ kann auch am Parkplatz beim Picknickgelände übernachtet werden. Jedoch ist mit mäßigem Lärm zu rechnen, das der Platz gut besucht ist.
- Nemrut Dagi am Vansee: Traumplatz in ca. 2700 m Höhe. Die Zufahrt zum Krater ist von Süden
und Osten gut ausgeschildert. Im 7 km Durchmesser großem Krater kann man beim warmen Kratersee (ausgeschildert mit “Ice Cave Camping”) übernachten. Der freundliche Cafebesitzer ist
froh über jeden Gast. Der Übernachtungspreis ist Verhandlungssache, für Womos ca. 2 YTL. Die Straße von der Ostseite (30 km) ist zwar etwas weiter als von Süden (15 km), jedoch in viel
besserem Zustand. Inzwischen ist die Übernachtung im Krater relativ sicher, seit das Militär am östlichen Kraterrand einen Beobachtungsposten hat.
- Acigöl: Östlich von Karapinar führt die Haupstraße am Kratersee Acigöl vorbei. Es kann entweder
unten am See (ausgeschildert) übernachtet werden oder am Kraterrand neben einer großen Tankstelle auf einem ebenen, großen, geschottertem Parkplatz. Auf der anderen Seite der
Haupstraße (südlich), führt eine Piste zu einem eindrucksvollen Aussichtspunkt hoch. Von oben erblickt man einen weiteren Kratersee, dem Meke Gölü. In der Mitte des Sees befindet sich ein wie
eine Insel aussehender Vulkankegel.
- Salda Gölü bei Yesilova: Rund 50 km westlich von Burdur befindet sich am Salda Gölü ein
schöner Stellplatz direkt am See. Von Yesilova kommend findet man den Platz gleich bei den ersten Häusern am See. Man nimmt den Weg zum Campingplatz (ausgeschildert) und biegt vor dem
Campingplatz nach rechts ab. 200 m weiter sind ebene Parkplätze 30 m vom Seeufer entfernt. Das Wasser des Salda Gölü ist sehr sauber. An der Südküste des Sees befinden sich weitere gute
Badeplätze, die man problemlos von der Straße aus findet.
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